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Lauterbach siegt im Vogelsbergderby
Überraschender Erfolg der Kreisstädter gegen Alsfeld – Abstiegszone verlassen

Ausgerechnet im Vogelsbergderby, beim Aufeinandertreffen der einzigen Mannschaften aus dem Vogelbergkreis in der Landesklasse Nord, gelang der ersten Mannschaft der Schachvereinigung Lauterbach der erste Saisonsieg gegen den SV Alsfeld 1 – und das sogar deutlich mit 6:2. Nach vier glücklosen Niederlagen in Folge, geprägt durch zahlreiche Spielerausfälle, war die Erleichterung groß. Die Lauterbacher hatten diesmal nur einen Spieler zu ersetzen, wenn auch mit dem an Brett 1 gesetzten Christoph Herda einen besonders wichtigen. Sonst aber in Bestbesetzung und mit einem starken Ersatzspieler an Brett 8 konnte Lauterbach zeigen, dass man auch noch gewinnen kann. Dieser Sieg reichte, um vorerst die Abstiegsränge zu verlassen. Das bisherige Tabellenschlusslicht Lauterbach mit null Mannschaftspunkten steht jetzt auf Platz 8 der Tabelle und hat sogar mehr Brettpunkte aufzuweisen als der siebtplatzierte Alsfeld.
Obgleich beide Mannschaften nominell in etwa auf Augenhöhe stehen, sorgte der bisherige Saisonverlauf dafür, dass Alsfeld als Favorit in die Begegnung ging. Für Lauterbach stand viel auf dem Spiel, daher ging man besonders motiviert zu Werke. Wie so oft galt es, an den vorderen Brettern, wo die Gegner überlegen schienen, den Ausgleich zu halten um hinten den einen oder anderen, entscheidenden Punkt zu holen. Als erste Partie endete die auf Brett 4 zwischen dem erstmals in dieser Saison für Lauterbach spielenden Thorsten Zankl und Florian Barisch. Zankl hatte zwar von Beginn an eher die Initiative am Brett, doch der Alsfelder verteidigte sich gekonnt, so dass man sich auf Remis einigte.


Lange verhindert, konnte Thorsten Zankl (links) nun erstmals in der Saison für Lauterbach antreten und
holte ein wichtiges Remis.


Ähnlich der Spielverlauf an Brett 2 zwischen dem Lauterbacher Martin Krauss und Tobias Stein aus Alsfeld. Krauss kam etwas besser aus der Eröffnung und hatte Raumvorteil, aber etwas Verwertbares ergab sich nicht, so dass auch hier die Punkteteilung folgte. Aufregender schon die Partie am Spitzenbrett, wo sich Steffen Andreas den Angriffen des Alsfelders Arno Feicht erfolgreich erwehrte. Im Bauernendspiel hatte der Lauterbacher dann sogar noch Siegchancen, doch man einigte sich auch hier auf Remis. Selbst in der vierten Entscheidung, dem Remis an Brett 6 zwischen Jürgen Struth und der Alsfelderin Evelyn Miemelt, lagen die Vorteile eher auf Seiten des Lauterbachers, Miemelt verteidigte sich jedoch umsichtig und verhinderte so ihre Niederlage. Vier Unentschieden also zu Beginn, Stand: 2:2. Ob das vertane Chancen oder die Grundlage zum Sieg waren entschied sich nun.
An Brett 3 sah sich Dirk Kurzawa einem heftigen Angriff auf seine lange Rochade ausgesetzt. Sein Gegner Lothar Zilch setzte Drohung auf Drohung und hätte bei konsequentem Spiel wohl gewinnen können, vergriff sich aber in einer Kombination und stand nach Abtausch mit einer Figur weniger da. Kurzawa packte das Glück beim Schopf und setzte den Vorteil zum ersten Sieg für Lauterbach um. Beim Stand von 3:2 für Lauterbach spitzte sich die Lage zu. Die Partie an Brett 5 zwischen Andreas Klein und Nils Kneußel war noch offen, aber Klein stand erheblich unter Druck, weil er schon viel Bedenkzeit verbraucht hatte. Zwischen Heidi Kuschel und Friedrich Heinz war die Lage auch noch unklar, während an Brett 8 Armin Hardt gegen Joachim Pade dessen vielleicht allzu ungestüme Angriffsversuche zunächst gestoppt hatte, um dann in Ruhe die entstandenen Schwächen in der Königsstellung des Gegners zu attackieren. Hier konnte man auf einen zweiten Lauterbacher Sieg hoffen. Bevor es aber dazu kam, endete plötzlich die Partie an Brett 7. Heidi Kuschel hatte durch geschickte Umgruppierung Druck aufgebaut und provozierte damit einen entscheidenden Fehler. Ihr Sieg brachte das 4:2. Kurz darauf gelang es auch Hardt seinen sich zäh wehrenden Gegner niederzuringen und den Lauterbacher Sieg zu sichern. Und als an Brett 5 Andreas Klein die Zeitkontrolle nach dem 40. Zug überstanden hatte, zeigte sich, dass er seine Bedenkzeit sinnvoll eingesetzt hatte. Seine positionell starken Züge brachten ihm nun zwei Mehrbauern und damit den sicheren Sieg zum 6:2 Endstand ein. Als fairer Gegner gratulierten die geschlagenen Alsfelder im freundschaftlichen Derby.
An der Tabellenspitze steht weiter Bad Hersfeld mit 2 Punkten vor Fulda, beide Mannschaften treffen in der nächsten Runde aufeinander, damit wird wahrscheinlich die Meisterfrage entschieden. Die Abstiegsfrage steht für Lauterbach in der nächsten Runde wieder im Raum, wenn man nach Korbach zum Tabellenvorletzten fahren muss und dort dringend auf einen weiteren Sieg hofft.

 

Landesklasse Nord: Runde 5
SK Turm Bad Hersfeld 1                -              SAbt TG 1949 Wehlheiden 1       4,5:3,5
SC Fulda 2        ..........................   -              SC Langenbieber 1    ............      5:3
SVG CAISSA Kassel 1.............      -              SK Bad Sooden-Allendorf 1         4:4
Kasseler SK 1876 3        .............  -              SF Korbach 1    .........................  6,5:1,5
SVG Lauterbach 1       ..............    -              SV Alsfeld 1     ..........................   6:2

Tabelle:
1             SK Turm Bad Hersfeld 1                             10           25.5
2             SC Fulda 2                                                  8             26.5
3             SVG CAISSA Kassel 1                                7             23.0
4             SK Bad Sooden-Allendorf 1                        6             22.5
4             Kasseler SK 1876 3                                    6             22.5
6             SAbt TG 1949 Wehlheiden 1                      4             19.5
7             SV Alsfeld 1                                                 4             16.0
8             SVG Lauterbach 1                                       2             17.5
9             SF Korbach 1                                              2             12.5
10           SC Langenbieber 1                                     1             14.5