zurück

 

Sensation war zum Greifen nah
SVG Lauterbach 1 verliert nur knapp gegen Spitzenreiter Vellmar

Die erste Mannschaft des SK 1950 Vellmar gehörte nicht zu denen, von denen sich die Lauterbacher in ihrem Abstiegskampf Punkte erwarteten. Die Nordhessen pendelten in den letzten Jahren mehrfach zwischen der Landesklasse Nord und der höheren Verbandsliga und führen souverän ohne Niederlage die Tabelle in der Landesklasse an. Als sich noch heraus stellte, dass Lauterbach würde drei Stammspieler ersetzen müssen, sah man die Fahrt zum Ligaprimus schon eher als Training an. Umso überraschender, dass die Lauterbacher um ein Haar ein 4:4 Unentschieden geschafft hätten und nur knapp mit 5:3 verloren.
Die Stammspieler der Lauterbacher an den Brettern 1, 4 und 5 fehlten, entsprechend musste die anderen aufrücken. An Brett 4 steuerte zunächst Gennady Mil gegen Eugen Knoth wie so oft ein schnelles Remis bei. Dirk Kurzawa gelang an Brett 2 ein ebenfalls recht zügiger und ungefährdeter Sieg gegen (den vielleicht etwas indisponierten) Felix Kleinschmidt, der als Weißer eine etwas ungewöhnliche Variante im Sizilianischen wählte, anscheinend aber ohne diese selbst zu beherrschen. Kleinschmidt verbrauchte viel Zeit, geriet rasch in Stellungsnachteil, und als sich dieser in einem Turmverlust manifestiert hatte gab er auf. An Brett 3 schlug sich Roland Zorn gut gegen den nominell deutlich überlegenen Alexander Knorr. Zorn erarbeitete sich einen leichten Stellungsvorteil, fand aber keinen Gewinnweg und einigte sich schließlich auf Remis. Dann aber mussten die Ersatzspieler der Lauterbacher an den Brettern 7 und 8, Friedrich Praetz und Fabian Buchholz, ihre Partien trotz ehrenvollen Widerstandes gegen übermächtige Gegner aufgeben. Nicht besser erging es Jürgen Struth an Brett 5 gegen Wolfgang Fichte. Struth hatte nach einem scharfen Gambit eine komplizierte Stellung auf dem Brett, die sein Gegner besser beherrschte und zu einem Sieg für Vellmar ummünzte. Beim Stand von 4:2 für Vellmar schien dann aber plötzlich die Überraschung möglich, denn sowohl an Brett 1 als auch an Brett 6 lagen Lauterbacher Siege in der Luft. Doch dem Lauterbacher Neuzugang und Hoffnungsträger Thorsten Zankl gelang es nicht, die Oberhand in seiner Stellung zu behalten, er scheiterte in seinen Gewinnbemühungen und lieferte den Nordhessen damit den Siegpunkt zum 5:2. Einen im Abstiegskampf eventuell auch wichtigen Brettpunkt steuerte dann aber noch Steffen Andreas am Spitzenbrett gegen Manfred Heinelt bei. Andreas befindet sich zur Zeit in bestechender Form und schlägt einen Spitzenspieler der Liga nach dem anderen. Heinelt hatte schon ein Remisgebot des Lauterbachers abgelehnt, im Türme-Endspiel gab dann aber die exzellente Technik von Steffen Andreas den Ausschlag. Somit holten die Kreisstädter an den ersten 4 Brettern 3 Punkte (Andreas und Kurzawa gewannen gegen Gegner mit Wertungszahlen von über 2000!) und zeigten, dass sie auch gegen die starken Mannschaften der Liga mithalten können und gute Chancen im Abstiegskampf haben, wenn sie den endlich einmal in Bestbesetzung antreten können.
Im Kellerduell der Liga siegte Arolsen gegen Kaufungen, wodurch das Tabellenende dicht aneinander rückte. Höchst ärgerlich das kampflose und wettbewerbsverzerrende 0:8 der Fuldaer gegen die Schachabteilung Wehlheiden. - Lauterbach hat nun als Restprogramm noch Spiele gegen die beiden Schlusslichter der Tabelle sowie gegen Langenbieber, alles im Grunde machbare Aufgaben.


Konzentration vor Spielbeginn: Friedrich Praetz (rechts) spielte an Brett 7 stark gegen Klaus Müller.

Landesklasse Nord: Runde 6
SC Langenbieber 1         .........   -              SK Turm Bad Hersfeld 1    4:4
SK Bad Sooden-Allendorf 1        -              SVG CAISSA Kassel 1   ..   4,5:3,5
SAbt TG 1949 Wehlheiden 1       -              SC Fulda 2        .............   8:0
SK Vellmar 1950 1         .........     -              SVG Lauterbach 1       ..    5:3
SV Anderssen Arolsen 1              -              SC Kaufungen 1               4,5:3,5

Tabelle:
1             SK Vellmar 1950 1                                      12           32.0
2             SAbt TG 1949 Wehlheiden 1                      9             28.5
3             SC Fulda 2                                                  8             25.0
4             SK Bad Sooden-Allendorf 1                        8             24.0
5             SVG CAISSA Kassel 1                                7             25.5
6             SC Langenbieber 1                                     5             22.5
7             SK Turm Bad Hersfeld 1                             4             22.5
8             SVG Lauterbach 1                                       3             20.0
9             SC Kaufungen 1                                          2             21.0
10           SV Anderssen Arolsen 1                              2             19.0