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Gastgeschenke bringen Fulda den Sieg
In der Landesklasse verliert SVG Lauterbach 1 gegen SC Fulda 2 mit 3:5

Der Wiederaufsteiger SVG Lauterbach 1 hatte es in der ersten Runde der Landesklasse im Heimspiel gegen den SC Fulda 2 mit der nominell zweitstärksten Mannschaft der Liga zu tun. Fulda trat mit drei Spielern mit Wertungszahlen von über 2000 an den ersten Brettern an. Dennoch sah es nach drei Stunden nach einem 5:3 Sieg für die Lauterbacher aus. Dann jedoch begann die Heimmannschaft, Geschenke zu verteilen und gab zwei eigentlich sichere Punkte ab. Das Ergebnis kippte auf 3:5 für Fulda.


Blick von der Zuschauertribüne in den Spielsaal. Noch ist nicht viel geschehen auf den Brettern.

An Brett 1 hatte der immer gut vorbereitete Christoph Herda seinen Gegner Martin Kersting in eine brisante Variante gelockt, einen Fehler provoziert und konnte schon im 17. Zug undeckbar Matt drohen. Ein zumindest in dieser Geschwindigkeit unerwarteter Punktgewinn.


Der schwarze Panther auf dem Sprung. Christoph Herda (links) gegen Martin Kersting kurz vor Partieende.

An Brett 4 verkalkulierte sich Dirk Kurzawa bei dem Versuch, eine Figur zu erobern. Gegen Marius Fritz verlor der Lauterbacher stattdessen einen Bauern, konnte dank seiner aktiveren Stellung den Nachteil rasch ausgleichen und in ein Remis abwickeln. An Brett 2 kämpfte Steffen Andreas gegen Adam Paschek. Beide Gegner hatten Chancen, die brisante Stellung endete durch Dauerschach im Remis. Dann aber öffnete Lauterbach seinen Präsentkorb.
An Brett 3 spielte Martin Krauss gegen Reinhard Haase, den nominell stärksten Spieler der Fuldaer. Haase kam in eine druckvolle Stellung, fand in dieser jedoch die optimale Fortsetzung nicht. Krauss verteidigte zäh, hatte sich gerade aus der Umklammerung gelöst und hätte in ein Remis-Endspiel abwickeln können, als er eine durch Abtausch entstandene Drohung am anderen Ende des Brettes übersah, einzügig einen Läufer einstellte und aufgeben musste. Damit hatte Fulda zum 2:2 ausgeglichen, und es war der seltene Fall eingetreten, dass die ersten vier Bretter als erste fertig waren.
Aber noch standen die Bretter 5 und 6 für Lauterbach auf Sieg, an 7 war eine Niederlage zu erwarten und an 8 gab es Hoffnung auf minimal einen halben Punkt. Tatsächlich musste Gennady Mail an Brett 7 gegen Joachim Lotz nach sich stetig verschlechternder Stellung aufgeben.


Joachim Lotz (links) Gegen Gennady Mil.

Völlig überraschend aber war, dass auch Jürgen Struth seine klare Gewinnstellung gegen Josip Janusic verlor. Struth hatte – sein Markenzeichen – ein scharfes Gambit gefahren und hätte massiv Material gewinnen können, ließ den Gegner aber entwischen und verlor dann beinahe folgerichtig das Endspiel. An Brett 8 hatte Heidi Kuschel gegen Dieter Morschel arge Zeitnot zu überstehen. Als ihr das gerade gelungen war und ihr Gegner remis anbot (was Kuschel wegen des Mannschaftsrückstandes natürlich nicht annehmen durfte) stellte sie einen Turm ein und verlor ebenfalls.


Dieter Morschel gegen Heidi Kuschel.

Genug der Geschenke. Andreas Klein beteiligte sich an Brett 5 gegen Borsi Medshibosher nicht an dieser Gala, sondern arbeitete trotz Zeitnot beharrlich an seinem Stellungsvorteil und rang nach rund fünf Stunden bei heftiger Gegenwehr seinen  Gegner zum 3:5 Endstand nieder.


Nicht in Spendierlaune. Andreas Klein spielte konsequent zum Sieg gegen Boris Medshibosher.

Eine unglückliche Niederlage also, aber eigentlich eine erwartete. Dass sich die Lauterbacher überhaupt solch gute Chancen erspielen konnten, stimmt zuversichtlich für den Rest der Saison.

Landesklasse Nord, 1. Runde:
SAbt TG 1949 Wehlheiden 1       -              SC Langenbieber 1                    4:4
SK Vellmar 1950 1                       -              SK Bad Sooden-Allendorf 1        6:2
SV Anderssen Arolsen 1              -              SK Turm Bad Hersfeld 1            3,5:4,5
SC Kaufungen 1                          -              SVG CAISSA Kassel 1                2,5:5,5
SVG Lauterbach 1                       -              SC Fulda 2                                  3:5