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Ausrutscher gerade so vermieden
Lauterbach 1 gewinnt um Haaresbreite gegen Turm Bad Hersfeld 2

In der Bezirksoberliga war die erste Mannschaft der SVG Lauterbach in den fünf ersten Runden klar auf Kurs des direkten Wiederaufstiegs in die Landesklasse und gewann alle Spiele deutlich. Nun wurde es beim Heimspiel gegen SK Turm Bad Hersfeld 2 zum ersten Mal knapp. Trotz Bestbesetzung (die bei Lauterbach keinesfalls die Regel ist) leisteten die Lullusstädter erbitterten Widerstand und hätten den Favoriten beinahe zum Straucheln gebracht. Am Ende stand ein haarscharfer 4,5:3,5-Sieg für Lauterbach auf der Spielberichtskarte.
Wie so oft endete als erstes die Partie von Steffen Andreas. An Brett 1 hatte er es mit dem erfahrenen Bernd Schnitzlein zu tun, nach kurzem Schlagabtausch einigte man sich auf Unentschieden. Der Kampfkraft des Lauterbachers Gennady Mil hatte Vanessa Krauße an Brett 7, sonst verlässliche Punktelieferantin für Bad Hersfeld, wenig entgegen zu setzen. Lauterbach ging in Führung und alles schien den erwarteten Weg zu nehmen. Doch wer die Stellungen genauer betrachtete musste feststellen, dass sowohl Martin Krauss an Brett 3 als auch Andreas Klein an Brett 4 und ebenfalls Jürgen Struth an Brett 6 zumindest Probleme hatten, wenn nicht klar schlechter standen. Die wenigen Schlachtenbummler hielten den Atem an. Würde es diesmal zu einer Niederlage der Lauterbacher kommen, die vielleicht gar den Aufstieg kosten könnte?
Es sah danach aus. Denn an Brett 6 hatte Jürgen Struth gegen Sabrina Schneider eine allzu scharfe Attacke gefahren, war mit Springer und Dame tief ins feindliche Lager eingedrungen – und fand nun nicht mehr hinaus. Die junge Hersfelderin zeigt sich unbeeindruckt, parierte die Drohungen und konnte entscheidend Material gewinnen. Hersfeld hatte für kurze Zeit ausgeglichen, aber immerhin konnte man sich an diesem Tag auf Dirk Kurzawa verlassen. An Brett 2 gegen Günter Lieder hatte er von Beginn an durch strategisch überlegenes Spiel Druck aufgebaut, der sich in einer sehenswerten taktischen Kombination entlud und den Gegner zur Aufgabe zwang. Wieder lag Lauterbach knapp in Führung, aber da waren noch die Sorgen an den Brettern 3 und 4.


Dirk Kurzawa (rechts) siegte souverän. an Brett 1 grübelt Steffen Andreas.

An Brett 3 hatte Martin Krauss gegen Daniel Faßhauer die gegnerischen Figuren in sein Lager eindringen lassen, um sie dort mit Mehrfachangriffen zu erobern. Dieser Plan scheiterte, und der Hersfelder konnte in ein Endspiel mit Mehrbauer und klaren Positionsvorteilen abwickeln. Aber der junge Hersfelder merkte kaum, wie gut er stand, fand die Gewinnführung nicht, und als Krauss dann Gegenspiel im Zentrum aufzog, das freilich mehr geblufft war, als dass es Substanz gehabt hätte, willigte der Hersfelder etwas zu respektvoll in ein Remis ein. An Brett vier war Andreas Klein mit zwei Bauern in Rückstand, konnte die Stellung aber komplett blockieren, so dass auch hier bald darauf die Punkteteilung folgte. Die schlimmsten Sorgen waren damit für Lauterbach überstanden.


(v.l.) Roland Zorn, Jürgen Struth, Gennady Mil und Heidi Kuschel: 2:2 Punkte an den Brettern 5-8.

Schließlich gab es auch an Brett 5 ein Remis. Roland Zorn hatte gegen Denis Kapustian sauber gespielt und einen Bauern erobert, der im Turmendspiel aber nicht zum Gewinn reichte. Beim Stand von 4:3 für Lauterbach musste nur noch Heidi Kuschel an Brett 8 gegen Martin Landsiedel Remis halten. Es gelang ihr, sich aus einer gefährlichen Position zu befreien und in ein Damenendspiel bei Bauerngleichheit abzuwickeln, das nur Remis enden konnte. Die recht junge Hersfelder Mannschaft stand somit kurz vor einem Überraschungssieg gegen Lauterbach, hatte aber wohl selbst nicht genug daran geglaubt, um die Vorteile zu nutzen. Lauterbach hat nun mit 2 Mannschaftspunkten und 7,5 Brettpunkten Vorsprung zur dem Zweitplatzierten Ehrenberg die besten Chancen, den Wiederaufstieg wahr zu machen.

Bezirksoberliga Bezirk 2, Runde 6
SVG Landeck Schenklengsfeld 1              -              SC Fulda 4                                   6,5:1,5
SG Springer Burghaun 1                           -              SC Ehrenberg 1                           3,5:4,5
SC Langenbieber 2                                   -              SV Rochade Hünfeld 1                 3,5:4,5
SVG Lauterbach 1                                     -              SK Turm Bad Hersfeld 2              4,5:3,5
SC Fulda 3                                                -              SV Alsfeld 2                                  4,5:3,5

Tabelle:
1             SVG Lauterbach 1                                                    12           36.5
2             SC Ehrenberg 1                                                        10           29.0
3             SC Fulda 3                                                                8             24.5
4             SK Turm Bad Hersfeld 2                                           7             30.0
5             SV Alsfeld 2                                                               7             28.5
6             SV Rochade Hünfeld 1                                              6             24.5
7             SVG Landeck Schenklengsfeld 1                              5             23.5
8             SC Langenbieber 2                                                   3             19.0
9             SG Springer Burghaun 1                                           2             17.5
10           SC Fulda 4                                                                 0             7.0