zurück

 

Achtbares 4:4 Unentschieden gegen SC Fulda
Heidi Kuschel holt den entscheidenden Punkt – Noch Chancen im Abstiegskampf

In der Landesklasse Nord erreichte die erste Mannschaft der Schachvereinigung Lauterbach im Heimspiel gegen den Schachclub Fulda 2 ein achtbares 4:4-Unentschieden. Beide Mannschaften traten mit jeweils zwei Ersatzspielern an, was bei einem großen Verein wie dem SC Fulda aber heißt, dass da Spieler in Reserve stehen, die von ihren Wertungszahlen her eigentlich an die vorderen Bretter gehörten. Für Fulda dürfte dieser Umstand also eher von Vorteil gewesen sein. Aber die Lauterbacher, die in der letzten Runde gegen den übermächtigen Kasseler SK 2 den ersten Saisonsieg eingefahren hatten, waren wild entschlossen, um den Klassenerhalt zu kämpfen – der indessen aber auch für die Fuldaer alles andere als gesichert scheint.
Lauterbach begann stark. Den ersten Punkt holte ausgerechnet der in den bisherigen Runden so glücklos agierende Vereinsvorsitzende Jürgen Struth an Brett 5 gegen Boris Medshibosher. Dabei hätte nach etwa einer Stunde niemand einen Cent auf den Lauterbacher verwettet. Struth hatte in der Eröffnung einen wichtigen Zug ausgelassen und musste dafür mit dem Verlust einer Lichtfigur büßen, er hätte fast aufgeben können. Stattdessen aber bündelte der Lauterbacher alle verbliebenen Kräfte zu einem Königsangriff, der den Gegner in Schrecken versetzte. Medshibosher beging einen Fehler, Struth konnte in die gegnerische Festung einschlagen und entschied die Partie für sich.


Jürgen Struth (links) wendete dank Kurzawas Killer-Kaffees seine Verluststellung in einen Sieg.

Und die Lauterbacher legten nach. An Brett 2 hatte Dirk Kurzawa seinen Gegner Marius Fritz sicher im Griff. Fritz kam mit der selten gespielten Eröffnung des Lauterbachers nicht zurecht. Bald münzte Kurzawa seinen Vorteil in deutlichen Materialgewinn um und entschied die Partie für sich.
Doch Fulda schlug zurück, zunächst in Gestalt des „Edelreservisten“ Thomas Unger an Brett 7 gegen Roland Zorn, sonst den Spitzenspieler von Lauterbach 2. Zorn behandelte die Eröffnung ungenau, Unger nutzte dies konsequent aus und gewann. Auch Michael Ludolph an Brett 8 konnte sich nicht lange gegen den starken Franz-Peter Scholz halten, Fulda glich zum 2:2 aus. Gennady Mil kämpfte an Brett 4 lange gegen die routinierte Fuldaerin Mira Kierzeck, die aber stets die überlegene Position behielt und de Lauterbacher zur Aufgabe zwang.


Gennady Mil grübelt über Skandinavisch.

Auch die Partie am Spitzenbrett zwischen Christoph Herda und Reinhard Haase ging an die Domstädter, da der überlegene Haase sich bald einen Vorteil erarbeitete, den er konsequent zum Sieg umsetzte. Fulda führte plötzlich mit 4:2.
Die Partie an Brett 3 zwischen Martin Krauss und Martin Kersting wurde ein zähes Ringen. Krauss hatte in der Eröffnung leichte Vorteile, die aber kaum zum Partiegewinn ausreichten. In der schwierigen Stellung hatte aber Kersting wesentlich mehr Bedenkzeit verbraucht als Krauss und ließ zusehends Federn. Schließlich verlor der Fuldaer die Partie in einem Endspiel mit Minusbauern und Stellungsnachteilen knapp durch Zeitüberschreitung. Lauterbach war auf 3:4 heran gekommen.
In der letzten noch laufenden Partie an Brett 6 zwischen Heidi Kuschel und Josip Janusic waren nach Stunden noch alle Figuren auf dem Brett, es hatte sich eine hoch komplizierte, festgefahrene Stellung ergeben, viele rechneten hier mit einem Remis. Doch Kuschel kämpfte immer weiter, und tatsächlich verlor Janusic als erster die Nerven und beging einen entscheidenden Fehler. Durch Kuschels Arbeitssieg kam es zur gerechten Punkteteilung.
In der Tabelle liegt Lauterbach nun zwar immer noch hinter Fulda auf dem letzten Platz, da die anderen Konkurrenten im Abstiegskampf, Langenbieber und Caissa Kassel, aber beide verloren haben, sind sie nun wieder in Reichweite.

Landesklasse Nord, 7. Runde:
SV Anderssen Arolsen 1              -              SC Langenbieber 1          6:2
SVG Lauterbach 1          ..........   -              SC Fulda 2          ............ 4:4
SK Turm Bad Hersfeld 1             -              Kasseler SK 1876 2          3:5
SV CAISSA e. V. Kassel 2           -              SK 1950 Vellmar 1            2:6
SV Alsfeld 1      .........................  -              Kasseler SK 1876 3          4:4

Tabelle:
1             SK 1950 Vellmar 1                      14           39.5
2             Kasseler SK 1876 3                    9             30.5
3             SK Turm Bad Hersfeld 1             9             30.0
4             SV Anderssen Arolsen 1             8             28.5
5             Kasseler SK 1876 2                    7             30.0
6             SV Alsfeld 1                                 6             23.0
7             SV CAISSA e. V. Kassel 2           5             26.5
7             SC Langenbieber 1                     5             26.5
9             SC Fulda 2                                  4             23.5
10           SVG Lauterbach 1                       3             22.0