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Heinz Reese sicherte den Sieg Lauterbachs gegen Kassel
Landesklasse Nord: SVG Lauterbach 1 schlägt auswärts KSK 2 mit 3,5:4,5

KASSEL (mau). Ihren ersten Sieg in der laufenden Saison der Landesklasse Nord feierte die erste Mannschaft der Schachvereinigung Lauterbach ausgerechnet gegen ein nominelles Liga-Schwergewicht, die 2. Mannschaft des Kasseler Schachklubs. Damit gelang den in Bestbesetzung antretenden Kreisstädtern eine echte Überraschung, zumal man vor einigen Wochen gegen Kassels 3.Mannschaft klar verloren hatte. Der Kampf gegen den Abstieg ist dadurch wieder etwas hoffnungsvoller.
Dabei hatte es gar nicht so gut begonnen. Als ersten erwischte es diesmal Steffen Andreas an Brett 2 gegen Peter Lüchtemeier. Durch ungenaues Spiel geriet der Lauterbacher in Nachteil, den sein Gegner souverän zum Sieg umsetzte. Gennady Mil schaffte es immerhin an Brett 6 gegen Karl Shoup, eine gute Stellung zu erreichen. Er konnte aus der Position der Stärke heraus remis anbieten, das Shoup annahm. An Brett 5 kämpfte Jürgen Struth gegen Bernhard Heitsch. Struth hatte einen Bauern für aktives spiel hergegeben und konzentrierte sich auf seinen Angriff am Königsflügel, während sein Gegner am Damenflügel die Dame fing. Struth musste aufgeben.


Der Kampf begann mit Caro Kann. Jürgen Struth (links) steht noch gut.

An Brett 4 spiele Martin Krauss gegen Wladimir Krutsch. Der Kasseler, überzeugt davon, der Stärkere zu sein, schlug mit dem Läufer auf den neuralgischen Feld f7 ein; ein Figurenopfer, das anzunehmen aber bedeutete, dass der König mitten im Spiel aus der Deckung treten und bis nach e6 musste. Krauss entschied sich, dieses Risiko einzugehen, musste in Folge genau spielen, um nicht zu verlieren, konnte dann aber in ein Endspiel mit Mehrfigur abwickeln. Als es Krauss dann noch gelang, seinen Gegner zum Damentausch zu zwingen hatte Krutsch keine Remis-Chancen mehr. Lauterbach verkürzte zum Zwischenstand von 2,5:1,5 und begann die Aufholjagd.
An Brett 8 spielte Heidi Kuschel gegen den einzigen Kasseler Ersatzspieler, der noch wenig Erfahrung hatte, aber lange gut mithielt. Nach einem Fehler des Gegners konnte Kuschel jedoch die Partie sicher gewinnen. Christoph Herda agierte genial am Spitzenbrett. Gegen Markus Eckard gab er zwei Bauern für die bessere Position, die er nach langem Ringen in eine Siegstellung im Endspiel umsetzen konnte.


Christoph Herda (rechts) am Spitzenbrett.

Weniger gut lief es auf Brett 3. Gegen den sehr erfahrenen Siegfried Böhm unterlief Dirk Kurzawa ein Einsteller, für den er nie hinreichend Kompensation erhielt. Nach über vier Stunden musste der Lauterbacher die Waffen strecken und es stand 3,5:3,5.
Alles entschied sich also an Brett 7, wo Heinz Hermann Reese gegen Harry Wüstehube kämpfte. Reese hatte zwar eine vielversprechende Position, doch Wüstehube stellte schwierige Fallen, nach rund fünf Stunden hätte man leicht in eine tappen können. Aber der Kapitän zur See a.D. Reese umschiffte clever alle Klippen, behielt die Nerven und bereitete den Kasselern mit einem geschickten Streich, der ihn zur Bauernumwandlung führte, das Ende. Mit 4,5:3,5 ein knapper, aber verdienter Sieg in einem schwer umkämpften Spiel.


Am Ende schauten alle aus Heinz Hermann Reese (rechts) gegen Harry Wüstehube

Nach dem etwas überraschenden Sieg von Aufsteiger Langenbieber über den SV Alsfeld liegt Lauterbach nun zwar immer noch auf dem letzten Tabellenplatz, es ist aber eng geworden im Keller der Landesklasse, und es sind noch drei Spieltage übrig. Lauterbach hat Erfahrung im Abstiegskampf und gibt sich noch nicht auf. An der Spitze sieht es nach dem Sieg von Vellmar über Verfolger Bad Hersfeld nun nach einem direkten Wiederaufstieg der Velmaer aus.

Landesklasse Nord, 6. Runde
SC Langenbieber 1          -              SV Alsfeld 1        6:2
Kasseler SK 1876 3         -              SV CAISSA e. V. Kassel 2              5:3
SK 1950 Vellmar 1           -              SK Turm Bad Hersfeld 1                5,5:2,5
Kasseler SK 1876 2         -              SVG Lauterbach 1           3,5:4,5
SC Fulda 2                       -              SV Anderssen Arolsen 1              2,5:5,5

Tabelle:
1             SK 1950 Vellmar 1                          12           33.5
2             SK Turm Bad Hersfeld 1                  9             27.0
3             Kasseler SK 1876 3                         8             26.5
4             SV Anderssen Arolsen 1                  6             22.5
5             Kasseler SK 1876 2                        5             25.0
6             SV CAISSA e. V. Kassel 2               5             24.5
6             SC Langenbieber 1                         5             24.5
8             SV Alsfeld 1                                     5             19.0
9             SC Fulda 2                                      3             19.5
10           SVG Lauterbach 1                           2             18.0