Einkalkulierte Niederlage zum Saisonstart
Turm Bad Hersfeld 1 gewinnt bei der SVG Lauterbach 1 mit 6:2
Saisonstart in der Landesklasse Nord des Hessischen  Schachverbandes. Für die erste Mannschaft der Schachvereinigung Lauterbach ist  das die dritte Saison in Folge in dieser Spielklasse, und wieder sind die Kreisstädter  von den Wertungszahlen der Spieler (DWZ) her die „Underdogs“ und werden um den Klassenerhalt  kämpfen müssen. Dass man aber ausgerechnet gegen die starken Lullusstädter würde  Mannschaftspunkte einfahren können hatte man von Beginn an nicht erwartet.  Dennoch schlugen sich die Lauterbacher Spieler gut, die wenigen Zuschauer sahen  nach rund zwei Stunden Spielzeit an den meisten Brettern noch weitgehend  ausgeglichene Stellungen.
  An Brett 2 kämpfte Steffen Andreas gegen den Hersfelder Paul  Keßler. Andreas wich schnell von den Buchvarianten der Caro-Kann-Eröffnung ab  und geriet in einen kleinen, positionellen Nachteil. Sein Gegner nutzte dies  konsequent, eroberte einen wichtigen Bauern und konnte die Partie für sich  entscheiden. An Brett 8 stand Michael Ludolph lange gut gegen Jürgen Marth, kam  aber plötzlich in eine Verlustposition und musste aufgeben. Ähnlich erging es  Heinz Herrmann Reese an Brett 6 gegen Markus Schmidt, so dass Bad Hersfeld mit  3:0 in Führung ging.
  Als neue Stammspielerin in der ersten Mannschaft Lauterbachs  hatte Heidi Kuschel einen erfreulichen Einstand. Gegen den routinierten Tilmann  Heisterhagen geriet sie zwar mit einem Bauern in Nachteil, Heisterhagen fand aber  die einzige Gewinnvariante nicht und musste in ein Endspiel abwickeln, das die Lauterbacherin  leicht remis halten konnte. An Brett 4 konfrontierte Lauterbachs Jürgen Struth  seinen Gegner als Weißer mit dem scharfen Morra-Gambit, das dieser ablehnte, ohne  positionelle Nachteile verhindern zu können. In aussichtsreicher Position  übersah der Lauterbacher dann aber eine mehrzügige Kombination, die ihn zu viel  Material kostete, und verlor. Mit 4.5:0,5 lagen die Hersfelder nun bereits  uneinholbar vorne, es ging nun nur noch um Brettpunkte, die im Abstiegskampf  wichtig sein können.
  Am dritten Brett hatte es Martin Krauss mit Wolfgang Frank,  dem mit einer DWZ von 1989 nominell stärksten Spieler des Wettkampfes zu tun.  Krauss hatte sich auf die Eröffnung, die Geschlossene Sizilianische  Verteidigung, vorbereitet und hielt dem Druck des Gegners stand. Als Frank  fürchtete, dass die Stellung in ein für ihn nachteilhaftes Endspiel abgewickelt  werden könnte, bot er Remis, das der Lauterbacher wegen seiner knappen Bedenkzeit  annehmen musste. Derweil war an Brett 5 Gennady Mil gegen den Hersfelder Jörk  Günther um eine Qualität in Nachteil geraten und konnte einen Freibauern nicht  mehr ohne weiteren Materialverlust stoppen. Auch diese Partie ging also an die  Hersfelder. Am längsten kämpfte Christoph Herda am Spitzenbrett gegen Hersfelds  Nr. 1 Eckhard Krauße. Der wagte sich mit einer Figur weit vor, verbaute ihr  selbst den Rückweg und musste sie hergeben, hatte jedoch noch mehrere, weit  vorgerückte Bauern auf seiner Seite. Auch nach rund fünf Stunden Spielzeit  musste Herda konzentriert agieren, um den Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Dies  gelang, und Herda fuhr an Brett 1 den einzigen Sieg dieses Tages für Lauterbach  zum Endstand von 2:6 ein.
  Das nächste Saisonspiel der ersten Lauterbacher Mannschaft  findet am 7.10. in Kassel gegen die 2. Mannschaft von Caissa statt, hier hoffen  die Lauterbacher auf ein besseres Ergebnis.
 
Landesklasse Nord, 1.  Spieltag
  SK 1950 Vellmar 1                       -              SC Langenbieber 1                        5:3
  Kasseler SK 1876 2                     -              Kasseler SK 1876 3                       6,5:1,5
  SC Fulda 2                                   -              SV Alsfeld 1                                    4:4
  SV Anderssen Arolsen 1              -               SV CAISSA e. V. Kassel 2              6:2
  SVG Lauterbach 1                       -              SK Turm Bad Hersfeld 1                2:6
Tabelle:
  1             Kasseler  SK 1876 2.           2             6.5
  2             SV  Anderssen Arolsen 1.    2             6.0
  2             SK Turm Bad  Hersfeld 1.    2             6.0
  4             SK 1950  Vellmar 1.             2              5.0
  5             SC Fulda  2.                         1             4.0
  5             SV  Alsfeld 1.                       1             4.0
  7             SC  Langenbieber 1.            0             3.0
  8             SVG  Lauterbach 1.              0             2.0
  8             SV CAISSA  e. V. Kassel 2.   0              2.0
  10           Kasseler  SK 1876 3.            0             1.5