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Schafft Lauterbach 1 den Klassenerhalt in der Landesliga?
Kellerduell geriet zum Krimi – Lauterbach schlägt Eschwege mit 4,5:3,5

In der Landesklasse Nord des hessischen Schachverbandes kam es in der letzten Runde zum direkten Duell um den Klassenerhalt zwischen der Heimmannschaft SC Eschwege 1 und der ersten Mannschaft der SVG Lauterbach. Vor dieser Partie belegte Eschwege den 8. Tabellenplatz, gefolgt von den punktgleichen Lauterbachern, die aber deutlich weniger Brettpunkte aufzuweisen hatten. Als Schlusslicht stand der Ahnataler SC, der seine Mannschaft zurückgezogen hatte, bereits als einer von zwei Absteigern fest. Lauterbach musste also unbedingt gewinnen, um den sicheren abstiegsplatz zu verlassen. Nach einem hart umkämpften Match, das am Ende zur Nervenschlacht geriet, setzten sich die Lauterbacher schließlich knapp mit 4,5:3.5 Punkten durch.
Die hoch motivierten Lauterbacher erwischten einen guten Start. An Brett 2 gelang es Steffen Andreas seinen Gegner Günter Schuchardt in taktische Verwicklungen zu locken, aus denen Andreas mit klarer Siegstellung hervorging. Mit Gert Henkel verfügt Lauterbach über einen starken Ersatzspieler, den man brauchte, da der an Brett 2 gemeldete Dirk Kurzawa verhindert war. An Brett 8 zwischen Gert Henkel und Ralf Ullmann wurde eine gemäßigte Form der sizilianischen Drachenvariante gespielt, die Henkel solide behandelte und zum frühen Remis führte. An Brett 3 konnte sich Martin Krauss gegen Ralf Sippel einen positionellen Vorteil erspielen, der aber nicht zur Gewinnführung ausreichte. Nach drei Stunden einigte man sich auf Remis.
Mitentscheidend für den Mannschaftserfolg war auch die taktische Einstellung durch Mannschaftsführer Dr. Christoph Herda. Er hatte nicht nur alle Spieler mit Informationen über ihre Gegner versorgt, sondern auch einen Bretttausch zwischen 7 und 8 angeregt, damit Jürgen Struth mit Weiß sein gefürchtetes Morra-Gambit anbringen konnte. Sein Gegner Miluthin Ninic wählte eine defensive Variante, die ihn viel Zeit kostete. Am Ende war er nicht mehr in der Lage, einen Mattangriff des Lauterbachers zu parieren, und es stand 3:1 für Lauterbach.

Brett 8 (links): Gert Henkel, Brett 7: Jürgen Struth

Nun folgten zwei Rückschläge: Gennady Mil verlor an Brett 4 gegen Wolf-Ingo Berger, weil er dessen Bauern durchbrechen ließ. Heinz-Herrmann Reese kämpfte lange erfolgreich gegen den sehr stark einzuschätzenden Rüdiger Jung, in Siegstellung unterlief ihm jedoch ein Fehler, der Reese völlig aus dem Konzept brachte. Eschwege glich kurzfristig zum 3:3 aus, bis Christoph Herda am Spitzenbrett das Kunststück gelang, eine Remisstellung doch noch in einen Sieg umzumünzen.

Brett 2 (links): Steffen Andreas, Brett 1: Dr. Christoph Herda

Beim Stand von 4:3 oblag es nun, wie schon mehrfach, am Ende Michael Ludolph, der es an Brett 5 mit Jürgen Mönch zu tun hatte, den letzten halben Punkt zu erkämpfen. In verwickelter Position mit Zeitnot auf beiden Seiten behielt Ludolph nach sechs Stunden noch die Nerven, um die entscheidende Vereinfachung am Brett durchzusetzen und seinen Gegner ins Remis zu zwingen.
Großer Jubel bei den Lauterbachern, wenngleich die Frage, ob mit dem 8. Tabellenplatz nun tatsächlich der Klassenerhalt gesichert sei, andernorts entschieden wird. Eine Klasse höher gibt es einen Stichkampf zwischen den neunten der beiden Verbandsligen Frankfurt West und Bad Sooden Allendorf. Wenn Bad Sooden Allendorf diesen verliert, steigt diese Mannschaft in die Landesklasse Nord ab und es gibt dort drei Absteiger, also auch Lauterbach. Fest stehen nun die zwei Absteiger Ahnatal und Eschwege. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könnte Lauterbach also mit etwas Glück einen Aufstieg in die Landesklasse bestätigen.
Die Meisterschaft des SK Vellmar in der Landesklasse Nord stand indessen bereits vor der letzten Runde fest.

Landesklasse Nord 9. Runde:
SC Eschwege 1 - SVG Lauterbach 1                           .............3,5:4,5
SK 1950 Vellmar 1 - Schachklub Baunatal 1963 1            ...... 5,5:2,5
SK Turm Bad Hersfeld 1 - SV Anderssen Arolsen 1           ..... 6:2
Ahnataler SC 1969 e.V. (ASC69) 1 - Kasseler SK 1876 2      0:8
SV CAISSA e. V. Kassel 2 - SV Alsfeld 1                    ..........2:6

Abschluss-Tabelle:
1.  SK 1950 Vellmar 1..................9     16    54.5
2.  Kasseler SK 1876 2.................9     14    48.0
3.  SK Turm Bad Hersfeld 1..........9     14    45.0
4.  SV Alsfeld 1.............................9     11    40.5
5.  SV CAISSA e. V. Kassel 2......9     10    41.5
6.  Schachklub Baunatal 1963 1.....9     8     37.0
7.  SV Anderssen Arolsen 1...........9     7     32.0
8.  SVG Lauterbach 1....................9     6     27.5
9.  SC Eschwege 1.........................9     4     34.0
10. Ahnataler SC 1969 e.V. 1........9     0     0.0

 

0,5:3,5 zwischen Fulda5 – Lauterbach 2

Am selben Tag spielte auch die 2. Mannschaft der SVG Lauterbach in der letzten Runde der Bezirksklasse gegen SC Fulda 5. Beide Teams bekamen ihre Fünfermannschaft nicht zusammen und traten mit je vier Spielern an, wodurch Brett 5 nicht gewertet wurde. Durch souveräne Siege von Ingrid Stier (Brett 1 gegen Ilyas Celikkol) und Heidi Kuschel (Brett 2 gegen Markus Papendiek) sowie Jörg Kiepe (Brett 4 gegen Florian Vogel) und ein wildbewegtes Remis von Friedrich Praetz gegen Ahmed Celikkol an Brett 3 sicherten sich die Lauterbacher gegen die Fuldaer Nachwuchsspieler einen 3,5:0,5-Sieg und damit im ersten Jahr des Bestehens der 2. Mannschaft gleich den 2. Platz in der Abschlusstabelle der Bezirksklasse hinter der dritten Mannschaft des SC Ehrenberg.

Bezirksklasse 10. Runde:
SC Fulda 5 - SVG Lauterbach 2                  0,5:3,5
SC Heubach 1 - SG Springer Burghaun 2     5:0 (o.K.)
spielfrei: SC Ehrenberg 3

Abschluss-Tabelle:
1. SC Ehrenberg 3...................8     13    27,0
2. SVG lauterbach 2................8     11    25,5
3. SC Heubach 1.....................8     10    20,0
4. SG Springer Burghaun 2.......8     4     15,0
5. SC Fulda 5..........................8     2     10,5